Die Arbeit mit den Meisterpflanzen, Erfahrungsheilkunde in langer Tradition gegründet

Die geschlossene Baumdecke des Regenwaldes schließt seine BesucherInnen ab, der Himmel ist nicht wirklich sichtbar. Unentrinnbarkeit bietet Schutzraum, die Welt da draußen ist kaum noch vorstellbar. Für manche wirkt es bedrückend, andere fühlen sich seltsam beschützt. Eine Welt jenseits des Komforts der modernen Welt, eine Welt ohne Horizont. Eines Horizontes, der seine Existenz nur auf dem weiten Wegen des Amazonas zeigt. Was für ein anderes Lebensgefühl haben diese Menschen, die hier aufgewachsen sind und das nicht anders kennen?

Die Heilkunde Amazoniens hatte die Aufgabe, den Menschen in einer vielfältigen und oft eher feindlichen Umgebung stark für das Überleben zu machen. Interessant ist, wie sich in dem Moment für den Europäer das Tor zu Mythen und Märchen öffnet, wenn er von Riesenschlangen und Riesenschildkröten hört, die in 100-jährigen Schlaf versunken sind. Oder von Flussdelfinen, die sich in attraktive junge Männer verwandeln und Geisterschiffen, die aus den Tiefen des Amazonas auftauchen. Unzählige Geschichten hört man über, von und mit Sirenen, dem Jana Puma, einem schwarzen übergroßen Puma, der unter dem Wasserspiegel in einer Höhle lebt. Von Heilern, sogenannten Bancos, die wochenlang unter Wasser leben konnten und mit großen Reichtümern regelmäßig in die menschliche Gemeinschaft zurückkehren, Boten anderer Welten… Manche Mythen erinnern auch an Bekanntes, wie die der Ayamama, ein seltsamer Vogel, der die rufenden Stimmen von Kindern nachahmt. Der Mythos erzählt von Kindern, die von der bösen Stiefmutter  im Wald ausgesetzt wurden… Hänsel und Gretel auf amazonisch?

Die Mysterien des Amazonas gehen weiter, wenn der Europäer liest, Diabetes ist heilbar, Krebs auch – und alle anderen Krankheiten auch. Es gibt keine unheilbaren Krankheiten, nur unheilbare Menschen. Das dies mit 2-3 Zeremonien zu erwirken ist, das versteht sich. Dennoch gibt es für Diabetes die Liane Abuta – eine ungeheuer bittere Liane, die in der Lage ist den Stoffwechsel umzustimmen, Zellen anzuregen, neue Wege der Energiegewinnung zu suchen. Für den europäischen Menschen ist es seltsam, sich einer pflanzlich induzierten “Krankheit” hinzugeben, um daraus gesünder und stärker hervor zu gehen. Aber für die Menschen am Amazonas ist es normal.

Der Amazonasregenwald zeigt in seiner Vielfalt der Flora und Fauna ursprüngliche Lebensformen, im wahrsten Sinne des Wortes urwaldlich. Am deutlichsten sieht man es, wenn eine Pflanzen- oder Tiergattung den gleichen Namen wie in Europa hat, aber ganz anders aussieht. So hat der peruanische Fuchs nicht nur aufgrund des Klimas ein anderes Aussehen, auch eine genetische Differenzierung und Adaption an die “Zivilisation” und die damit verbundenen Veränderungen haben nicht stattgefunden. Zurecht dürfen wir uns fragen, was uns dann tatsächlich begegnet. Im Gegensatz zu vielen unserer heimischen, europäischen Pflanzen haben die amazonischen Heilkräuter auch eine Wirkung, welche in uns unsere Ur-Kraft befreit.

In der Tat sind die Pflanzen in der Lage, schnell und effektiv das ganze vegetative System, den Stoffwechsel des Menschen umzustimmen und zu gesunden. Mit diesem Ansatz werden auch Erkrankungen wie Übergewicht und andere chronische Zustände greifbar.

Das vorliegende kleine Kompendium stellt keine Ansprüche auf Vollständigkeit und wissenschaftliche Exaktheit. Es soll eine Hilfe sein, von Francisco verwendete Pflanzen auffinden zu können. Wenige Pflanzen sind wirklich erforscht, so werde ich weitergeben, was mir derzeit bekannt ist.